Happy New Year und alles, alles Liebe, Gesundheit und Glück für das neue Jahr. All das wünsche ich Euch von ganzem Herzen, zugegebenermaßen leicht verspätet, dafür aber-nach etwas längerer Auszeit-gut erholt! Natürlich hoffe ich, Ihr seid gut reingerutscht und habt die Korken knallen lassen. Wunderkerzen, Raketen, Feuerwerk – ganz so, wie es sich gehört am Silversterabend.

Auch ich hatte ein wunderbar leises, gemütliches Silvesterfest im Kreise meiner Männer und sehr lieber Freunde, die uns aus Bayern besuchten. Hach, war das entspannt und natürlich haben wir uns „Dinner for one“ angesehen! Ohne diesen Evergreen geht ja in Deutschland fast nirgendwo der Silverabend los, stimmt`s?

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Des Nachts fielen wir uns in die Arme und überhäuften uns mit guten Wünschen für das neue Jahr. Vorsätze habe ich dieses Mal keine gefasst. Klappt ja doch irgendwie nie…bei mir zumindest nicht. Mein einziger Vorsatz ist, möglichst beschwingt und gesund durch das Jahr zu gehen. Oft hilft da schon ein kleines Lächeln, wenn es mal wieder schwierig wird oder man führt ein gutes Gespräch mir einer lieben Freundin. Da ist dann schon der erste Ärger meist verflogen. Doch da hat wohl jeder sein ganz persönliches Glücksrezept.

Jedenfalls Punkt 0:00 Uhr startet ein neues Jahr und alle sind sich einig, das wird besser als das letzte Jahr! Man fragt sich nicht warum besser? Was war denn alles so schlecht im letzten Jahr? Hat denn nichts geklappt? Gab es keine schönen Momente, Erfahrungen, Erfolge? Muß immer alles höher, schneller, besser sein? Kann man nicht einfach mal Danke sagen? Danke für ein Jahr mit all seinen Höhen und Tiefen? Denn was ist Hell ohne Dunkel? Erfolg ohne Misserfolg? Licht ohne Schatten?

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Und wie immer wurde ich auch in diesem Jahr, schon am Neujahrsmorgen von der Unzufriedenheit einiger Mitmenschen überrollt. Etwas müde aber guter Dinge ging ich mit meinem Junghund in den Wald.

Junghund=wild und tapsig! So weit, so gut! Ich habe damit kein Problem. Abgesehen davon, dass mir nach dem Spaziergang manchmal der Arm lahm wird vom Gezerre an der Leine und vom vielen „Nein“ rufen die Stimme versagt, ist alles gut. Mein Wuffi genoss den Ausflug mit Freilauf sichtlich. Übermütig strang er durch das Unterholz und freute sich, dass die Knallerei des Vorabends endlich ein Ende hatte. Bis er auf eine fremde Hexe Frau mit einem kleinen Mischling stieß, die vollkommen überfordert an ihrer Schleppleine zerrte. Der kleine Hund wollte spielen, die Frau jedoch lieber zerren und stänkern. Und so dauerte es nicht lange, bis sie mich anfuhr: „Haste wohl Deinen Hund nicht im Griff, wa?“ in feinstem Berlinerisch, versteht sich!

Hä???

Im Griff hatte die Dame offensichtlich weder sich, ihre Manieren noch ihren Hund. ( Ich hatte zwar auch tatsächlich nichts im Griff, nur die leere Leine meines fröhlichen Hundes, fand das aber bis zu diesem Zeitpunkt O.K..)

„Wenna jebissen wird, biste selba Schuld!“, geiferte sie weiter.

„Oh, dann ist ja die Frage, wer hier wen nicht im Griff hat! Silvester war scheinbar nicht besonders bei Ihnen, stimmt`s?“, spach ich und leinte meinen unerzogenen Junghund an. „Schönen Tag noch!“

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Am 2. Jamuar im Supermarkt ging es dann so weiter. Die fröhliche Kassiererin versuchte ein Späßchen am Kunden vor mir, der sie mit einem schnodderigen Spruch zum Schweigen brachte. Ich zog nur die Schultern hoch und schüttelte den Kopf. Traurig lächelte sie mich an: „Das geht schon den ganzen Morgen so!“

Egal ob auf der Straße, im Supermarkt oder im Lieblingsgeschäft, überall treffe ich auf übellaunige Menschen, die die Freude und Liebe zum Weihnachtsfest mit dem Silvestersekt heruntergespült haben. Gute Vorsätze? Fehlanzeige.

Und da es in Berlin zu allem Überfluß in diesem Jahr zum allerersten Mal, seit Beginn der  Menschheitsgeschichte geschneit hat, ist sowieso alles doof! Das sollte man zumindest meinen, wenn man auf den Straßenverkehr schaut. Es wird gehupt, gerämpelt und geschnippelt und die Laune der meisten Autofahrer ist aggressiv und unterirdisch.

Ich frage mich ernsthaft, wollen wir wirklich so weitermachen? Was ist der Grund für soviel schlechte Laune? Vor Weihnachten war es der Vorweihnachtsstress und jetzt? Nachweihnachtsstess? Winterdepression, die nahtlos in Frühjahrsmuffeligkeit und Hitzekoller übergeht? Wo ist die Freude vom Sivesterabend?

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Klar hat jeder mal einen schlechten Tag! Aber wo ist all die Freude und die gute Laune hin? Wieso machen alle so weiter, wie im letzten Jahr?

Mir zumindest ist das alles ein Graus. Das Leben ist zu kurz und kostbar, um sich ständig zu streiten und anzumaulen. Bewußt wird das den Meisten erst, wenn es Ihnen wirklich schlecht geht. Und dann ist es meist zu spät.

Ich fasse hier und jetzt den Vorsatz in diesem Jahr nicht alles so ernst zu nehmen. Frei nach dem Motto: „Wer nicht will, der hat schon!“, werde ich das Leben so nehmen wie es kommt. Die guten und die schlechten Tage. Ich werde mich von der Welle der schlechten Laune nicht unterkriegen lassen und dagegen anlächeln. Vielleicht stecke ich den einen oder anderen ja damit an!

Macht einfach mit.

Don`t worry, be friendly! Happy New Year.