Ich liebe Fotobände. Stundenlang kann ich mir diese Bücher ansehen. Versunken in anderen Welten, gefesselt in anderen Zeiten, fasziniert von Portraits längst vergangener Kuturen. Eines meiner Lieblingsstücke ist der Fotoband über das Werk von Edward S. Curtis. Curtis lebte von 1868-1952 und wurde durch seine fantastischen Indianerportaits weltbekannt.

Curtis war schon als Kind vom Fotografieren begeistert und baute sich als kleiner Junge seine erste Kamera selbst. IMG_11821895 portraitierte er die Tochter eines Indianerhäuptlings, Chief Seattle, und fand so den Einstieg in die Welt und Kulturkreise der Indianer. Curtis gewann einige Auszeichnungen. Sein Schaffen galt ausschließlich der Sichtbarmachung des Indianerlebens und deren Riten und Gebräuche. Er reiste durch Nordamerika und machte während seines Schaffens mehr als 40.000 Aufnahmen von ca. 80 Stämmen. IMG_1179Ebenso durfte er auch an von bislang nie gesehenen, geheimen Ritualen, denen normalerweise kein Stammesfremder beiwohnen durfte, teilnehmen.

1905 besuchte ihn Chief Joseph um ebenfalls Portraitaufnahmen von sich machen zu lassen. Diese Bilder sind weltberühmt. Theodore Roosevelt war derart begeistert, dass er Curtis bat, seine Kinder ebenfalls zu portraitieren.

Doch seine große Liebe waren und blieben die Indianer, auf deren Problematik Curtis dringend aufmerksam machen wollte.

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Erstaunlich ist, wie brilliant die Aufnahmen aus der damaligen Zeit sind. Die Portraitierten schauen einem direkt in die Seele. Wirklich fantastisch.

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Wie ich ja schon in einem früheren Post erzählt habe, benutze ich Bilder aus meinen Fotobänden gern auch als Wandschmuck. In diesem Fall konnte ich nicht widerstehen, einige Aufnahmen vorsichtig herauszutrennen und einzurahmen. Somit kann ich die Faszination der Curtisfotos auch mit meinen Freunden teilen.

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