Wenn man sich so umhört, merkt man schnell, dass viele Menschen extrem unzufrieden sind. Unzufriedenheit scheint der Motor unserer Gesellschaft zu sein. Überall wird gemeckert und gedrängelt, gehupt und geschmollt.

Wie ich darauf komme? Hört Euch um. Das Wetter ist super und wir können endlich die Tage draußen genießen. Beim Blick in den Kleiderschrank stellen wir fest: ICH HABE NICHTS ZUM ANZIEHEN! Nachdem wir dann eine Hose und das Shirt gefunden haben, das zum heutigen Wetter passt, stellen wir fest: MEIN HINTERN IST FÜR DIESE HOSE ZU DICK!

Also quetscht man sich in die nächstbeste Hose auf dem Stapel von dem Nix-anzuziehen-Stapel und meckert: WELCHE SCHUHE SOLL ICH DENN DAZU TRAGEN?

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Versteht ihr?

Meine Haare sind zu lockig, meine Haut zu hell, mein Mund zu schmal, mein Busen zu klein, die Sonne  zu heiß,  der Regen zu doll, die Tasche zu braun, die Kinder zu laut, der Hund zu haarig, u.s.w.!

Manchmal ertappe ich mich bei einer wahren Meckerorgie, die gern in tiefer Unzufriedenheit endet. Man kann mir dann einfach nichts rechtmachen. Der Kaffee ist dann halt zu kalt und die Sonne scheint bestimmt nie, nie wieder.

Doch als positiv denkender Mensch versuche ich solche Situationen umzukehren. Das funktioniert ganz einfach. Zunächst einmal sollte man sich immer vor Augen halten, in welchem Verhältnis zu was der Frust steht. Warum und worüber ärgere ich mich eigentlich?

Also frage ich mich z.B., wenn ich mit meinen 45 Jahren meine, meine Falten seien zu tief: Im Verhältnis zu was sind meine Falten zu tief?

Klar, wenn ich mich mit den jungen Mädels vergleiche, die eine Pfirsichhaut haben, dann sieht man deutlich, dass ich nicht mehr 20 bin. Schaue ich mich aber in meiner Altersklasse um, muß ich schon zugeben … ich bin echt ganz gut davongekommen. Ich schaue dann in den Spiegel, lächel mich an und sehe gleich um Jahre jünger aus.

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Vor jedem Urlaub meckere ich über meine Figur, die Knie sind zu dick und auch sonst ist es nicht mehr so wie früher,…mein Mann lacht spätestens dann, wenn ich im Bikini über den Strand wackel und mit Erstaunen feststelle, dass ich im Verhältnis zu vielen anderen doch noch `nen knackigen Body habe. Und das Tollste ist, nicht nur mein Mann schaut mit hinterher. 😉

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Das liegt natürlich nicht an meinen Traummaßen und der Wahnsinnsantifaltencreme, sondern vielmehr an der positiven Sichtweise. Natürlich kaufe auch ich jede Saison wieder ein Anticellutitecremchen und auf Nachfrage versichert mir meine Kosmetikerin augenzwinkernd, dass ich bestimmt nach nur drei Anwendungen keinerlei Cellulites mehr haben werde, aber wurscht, duften tut die Creme meist ganz lecker und ich fühl mich besser! Wenn man sich gut fühlt, strahlt man das auch aus. Man sendet diese Signale aus und bekommt ein Lächeln von völlig fremden Menschen. Was ein echtes Geschenk ist!

Wie Clara Luzia so schön singt: „All I wish you for today, is a stranger smile on your way home…“

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Diese kleinen Glücksmomente versuche ich so lange auszukosten wie es geht. Und heute genieße ich die warme Sonne und freue mich, dass auch hier endlich meine ersten Knospen an den Bäumen blühen.

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Deshalb lächelt und seid mit Euren positiven Seiten zufrieden, denn es gibt an jedem etwas Besonderes. Der eine hat umwerfende Augen, der andere eine tolle Stimme und alle sind wir einzigartig.

Also nehmt das nächste Mal einen schlechten Tag zum Anlass, Eure starken Seiten zu stärken und die schwachen zu schwächen.

Denn UNZUFRIEDEN – UN = ZUFRIEDEN!